#65 - Carolin Wenzel & Johanna G. Eder : LOKO Die Parallelwelt der Großmarkthalle ist für Carolin Wenzel und Johanna G. Eder, die aktuellen Gäste des KloHäuschens, ein Ort des Austauschs und die Versorgungsstelle der Stadt. Der sogenannte "Bauch von München" ist für sie aber nicht nur für eine leibliche Versorgung mit Obst, Gemüse und anderen Nahrungsmitteln zuständig. Zum Warenaustausch gehören auch Geschichten, Schicksale und menschliche Beziehungen. Dafür verwandeln sie das KloHäuschen temporär in eine Außenstelle des Großmarkts: die Kunst-Tanke LOKO: Eine Fata Morgana in der Wüste der Großstadtanonymität, bloße Kulisse oder künstlerischer Ereignisraum? Auf den ersten Blick erscheint LOKO durch das schummrige Licht des außen angebrachten Werbeschilds als Tankstellenhäuschen. Das Projekt LOKO setzt sich jedoch aus verschiedenen Elementen zusammen. Im Vorfeld führen die beiden Initiatorinnen auf dem Gelände der Großmarkthalle eine künstlerische Feldforschung durch, bei der sie Bilder, Objekte, Geräusche, Geschichten, Lebensmottos, Weisheiten und Wünsche sammeln. Als eine Sammlung verschiedener Fragmente und Fundstücke versteht sich auch das Langzeitprojekt LOKO, das mit dieser 14-tägigen Installation startet und das KloHäuschen in unregelmäßigen Abständen in eine Kunst-Tanke verwandeln wird. Den Gedanken von Versorgung setzt LOKO als Veranstaltungsreihe mit verschiedenen künstlerisch-kulturellen Aktionen und Ereignissen vor Ort fort, bei denen getauscht, gegessen, getanzt und "aufgetankt" werden kann. Carolin Wenzel beschäftigt sich in ihren kulissenhaften Installationen mit dem Phänomen des Unortes Tankstelle und sammelt regelmäßig ihre Reiseeindrücke in Skizzenbüchern. Johanna G. Eder untersucht auf ihren Reisen urbane Beziehungsgeflechte mithilfe von künstlerisch-performativen Interventionen, die sie z.B. in Video- und Soundinstallationen verarbeitet. LOKO Kunst-Tanke vereint ihre Arbeitsweisen und ist das erste Gemeinschaftsprojekt der beiden jeweils 1982 geborenen Münchner Künstlerinnen. |
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