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Ü60-PARTY Vor der menschhohen Glassteinwand steht im sonst leeren Raum vom KloHäuschen ein Tischchen mit einer mit Lilien gefüllten Vase und einem Teller mit Kleingeld darauf. Hinter der Glassteinmauer wirft eine Lichtorgel hektisch und stumm ihre Effekte an Wände und Decke. Zu sehen ist das Partylicht nur durch die verglaste Tür und erst mit einbrechender Dämmerung. Sound ist nicht zu hören. 60 soll das neue 40 sein. Aber hat man früher mit 40 noch Partys gefeiert? Ist also 60 nicht das neue 20? Will man das wirklich, sein Leben mit Alkohol, Party und schnell wechselnde Beziehungen füllen? So jedenfalls wird uns das jugendliche Leben ohne lästige Verantwortung angepriesen. Und dann die Unsicherheiten, mit denen man sich in den kommenden Jahrzehnten beschäftigen soll, z.B. ob man den Anforderungen gerecht werden wird oder ob man schön genug ist, um geliebt zu werden u.s.w.? Zwischen 30 und 50 kommen dann die diversen Midlife - Krisen, die das bisher Erreichte wieder in Frage stellen. All die Erwartungen, die man erfüllen sollte. Kein Wunder, wenn man die 60 mit einer gewissen Atemlosigkeit erreicht hat. Wir empfehlen zur Entspannung Alkohol, Party, etc. Martin Schmidt lebt und arbeitet in München. Er hat an der Akademie in München Bildhauerei bei Olaf Metzel studiert und für diesen später auch als Assistent gearbeitet. Unter anderem erstellt er großformatige Zeichnungen - und noch viel größere Erdgrabungen. Seine Arbeit brachte ihn schon an zahlreiche Orte und wurde mehrfach ausgezeichnet: Debütantenpreis der AdBK München (1993), Villa-Romana-Preis, Florenz (1997), Hector–Kunstpreis der Kunsthalle Mannheim (1997), Villa-Massimo-Preis, Rom (2004), Villa-Concordia-Preis, Bamberg (2009), Djerassi Resident Artists Program, San Francisco (2012), HAP-Grieshaber-Preis der VG Bild-Kunst (2021). Die Einladung zur Zusammenarbeit mit dem KloHäuschen entstand durch eine zufällige Begegnung - und er nahm sie an, weil er sich gerne die Zähne ausbeißt...
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Maßnahmen zur Beseelung des Klohäuschens an der Großmarkthalle Ein Projekt des realitaetsbüros, gefördert vom Kulturreferat der LH München. |
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