ZWINK 1 hängt ab Liebes KloHäuschen! Nach sehr turbulenten und anstrengenden Wochen und Monaten der Existenzfrage und Daseinsberechtigung, freue ich mich jetzt auf ein paar Tage Wohnen bei dir. Ich schätze deine Ruhe und Klarheit, deine Wandelbarkeit, Freude und Lust am Dasein, deine Vielseitigkeit und Flexibilität, deinen Raum und Präsenz, deine Nischen, Ecken und Winkel, deine Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit und deine Geschlossenheit und Diskretion. Ich bin ZWINK 1 oder auch Anakonda genannt. Ich wiege 29 kg, hab einen Durchmesser von drei Metern und sollte eigentlich anders sein… Eine wandelbare Kugel, leicht, luftig, mit einem Augenzwinkern spazieren gehend durch die Straßen Münchens. Offen, herzlich, flexibel, dehnbar, anpassungsfähig, lebendig im Umgang und Austausch mit dem was mir begegnet. Den Menschen und den Orten. Jetzt bin ich so. Ja, aber was ist, was heißt das - so… Gesehen als ein Haufen „Würschte“, ein schlangenartiges Wirrwarr, etwas Zwingendes, unhandlich und schwer. Also bin ich jetzt nun etwas Gescheitertes oder bin ich sogar etwas Gescheiteres? Birgt diese Nicht-Erfüllung dessen, was ich eigentlich hätte sein sollen, nicht auch etwas Geniales? Einzigartiges, Sonderbares und Schönes? Nachdem ich in mir zusammengefallen, „gescheitert“ bin, wurde sofort ein anderes ObjektKostüm entworfen, das mehr dem Konzept entspricht, das gefördert und gefordert, erdacht und erwünscht war. Jetzt gibt es auch ZWINK 2 oder auch Boa genannt. ZWINK 2 - Boa, ist wunderbar. Es ist leicht, wiegt nur 11kg, erstrahlt und bezaubert, ja, verzaubert die Umgebung und die vorbeilaufenden Menschen. Ich freue mich sehr, dass es ZWINK 2 gibt. Doch, wo bin jetzt ich? Also einfach so zu tun, als ob es mich nicht gäbe, finde ich ziemlich daneben und ärgerlich… und macht mich traurig und wütend. Habe nicht auch ich eine Berechtigung da zu sein? Gesehen zu werden, durch die Straßen zu wandeln mit einem Augenzwinkern, so wie ich bin, halt anders? Fordert das Leben nicht auch diese gewisse Flexibilität mit dem Anderen, mit einem Augenzwinkern umzugehen und zu leben? Liegt nicht auch in dem Anderssein als gedacht, eine Chance für etwas ganz Neues, Anderes? Der Trubel um mich, das Begründen, warum ich jetzt so bin wie ich bin, und ob es mich überhaupt geben darf, ich in Erscheinung treten darf, hat mich ganz schön angestrengt und ermüdet. Ich freue mich sehr auf ein paar Tage Auszeit bei dir. Ich möchte in der Zeit bei dir, mit dir, meinen Platz, meine Größe und Daseinsberechtigung wiederfinden. Du bist ein Ruheort, eine Oase für mich. Ein stilles Örtchen in dem ich mich entfalten darf, sein darf. Ich kann bei dir abhängen, mich entfalten, erstrahlen, ruhen und lebendig-sein. Für neue Impulse und ein anders Denken, neu Definieren, neu Positionieren, ist diese Auszeit ein Geschenk und super wichtig für mich. Vielleicht kann ich ja bei dir und mit dir, also im Drinnen meinen Platz im Außen, im Draußen finden. Vielen Dank und liebe Grüße, Dein ZWINK 1 Katrin Schafitel, Tänzerin und Robert Kis, Kostümkünstler, kennen sich schon ziemlich lange durch gemeinsame Arbeiten in der freien zeitgenössischen Tanzszene. Zuletzt ergänzten sie sich in der Kostümperformance "Lustwandel" von Helmut Ott und Robert Kis. Die Idee zu ZWINK entstand in der Coronazeit, als Abstandhalten zur Disziplin wurde und ein Treffen draußen vorzuziehen war. Aus der Lust auf Begegnung und spontane Improvisation wurde das Objekt-Kostüm ZWINK geboren. Auf die Zeit im KloHäuschen freuen sich beide sehr, abhängen und fläzen, bewegen und ruhen, die Seele baumeln lassen und jeden Tag anders aus den Fenstern schauen... Idee, Tanz und Performance: Katrin Schafitel | Objekt-Kostüme: Robert Kis Produktionsleitung: Elisabeth Pilhofer | PR: Beate Zeller www.freieszenemuc.de/akteure/katrin-schafitel/ www.robertkis.de Das Projekt wird unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ - STEPPING OUT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz. Katrin Schafitel ist Gast der Tanztendenz München.
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Maßnahmen zur Beseelung des Klohäuschens an der Großmarkthalle Ein Projekt des realitaetsbüros, gefördert vom Kulturreferat der LH München. |
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